Meine lange Reise wird mich der alten Seidenstrasse entlang durch faszinierende Landschaften aus 1001 Nacht bis aufs Dach der Welt nach Tibet führen.
Als Vorgeschmack auf das Himalaja-Gebirge werde ich mir zunächst einen Weg durch die Schweizer Alpen bahnen müssen. Nach Venedig, der Heimatstadt Marco Polos, geht es in den Balkan. Der dalmatischen Küste entlang werde ich bis nach Dubrovnik radeln, dann über Bosnien-Herzegowina und Serbien-Montenegro nach Bulgarien. Beim Bosporus setze ich nach Istanbul über. Weitere Stationen in der Türkei werden Ankara, Kappadokien, die Berge Nemrut Dag und Ararat, sowie der Van-See in Südostanatolien sein. Ich hoffe, am 29. März 2006 in Kappadokien zu sein, um die totale Sonnenfinsternis erleben zu können.
Nach der Türkei plane ich einen "kleinen" Schwenker in das Kaukasusgebiet (Georgien und Aserbeidschan), bevor ich mich - nunmehr zu einer wärmeren Jahreszeit - Persien widmen werde. Von der Stadt Isfahan, der Perle des Iran, geht es quer durch die Wüste Dasht-e-Lut nach Mashhad, einem wichtigen Wallfahrtsort der Shiiten. Für Turkmenistan wird mir mir wegen eines knapp bemessenen Durchreisevisums nicht viel Zeit übrigbleiben.
Die märchenhaft klingenden Städte wie Samarkand, Buchara und Chiva in Usbekistan mit ihren Medressen, Moscheen und Minaretten stellen Höhepunkte auf der Seidenstrasse dar. Buchara ist seit 2'000 Jahren Handelsstadt in einer grossen Oase mitten in der Sandwüste Kisil-Kum und ein Meisterwerk mittelasiatischer Architektur. Samarkand ist eine der ältesten Städte der Welt und wurde im 14. Jhd. vom Mongolen Tamerlan zur Hauptstadt seines riesigen Reiches erkoren. Das Registan ist heute der berühmteste Hauptplatz in ganz Usbekistan.
In Tadjikistan führt die Strecke der afghanischen Grenze entlang. Das Pamir Gebirge und der Pamir Highway - eine zu Sowjetzeiten errichtete Militärstrasse - liegen vor mir. Während 500 Kilometern verläuft die Strecke auf durchschnittlich 4'000 Höhenmetern. In Kirgistan setze ich beim Irkestam-Pass nach China über. Von Kashgar in der autonomen uighurischen Provinz Xinjiang am westlichen Rand der Wüste Taklamakan führt die Piste über die Kunlun Shan Berge und das Aksai Chin Hochplateau nach Tibet.
Der heilige Berg Kailash (Kang Rinpoche für die Tibeter) in Tibet ist das wichtigste Pilgerziel für vier Religionen: Buddhisten, Hinduisten, Jain und Bön. In seinem Umkreis entspringen vier Flüsse: Indus, Tsangpo-Brahmaputra, Sutley und Karnali. Südlich vom Kailash befindet sich der heilige See Manasarovar mit Blick auf das Gebirsgmassiv des Gurla Mandhata, dem weiblichen Gegenpol zum Kailash. Die Umrundung des 6'714 Meter hohen Kailash - die Kora - dauert drei Tage.
Nachdem ich das Mount Everest Base Campe erreicht haben werde, wird sich weisen, ob ich nach Lhasa oder nach Kathmandu weiterziehen werde.
03 Januar 2006
Stationen meiner Reise
Posted by
Maurizio
at
19:20
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
1 Kommentar:
Hallo Herr Radbruch! Ihr Name verleiht Respekt ("Nomen est omen"). Sind Sie - wie Ihr berühmter Namensvetter- auch Jurist? Danke vielmals für Ihre Glückwünsche! Heute habe ich endlich das Iran-Visum (60 Tage...) erhalten. Meine Anspannung hat sich sichtlich gelegt und ich werde nächsten Freitag endlich starten können. Meine Freundin wird mich die ersten zwei, drei Tage begleiten. Liebe Grüsse Maurizio
Kommentar veröffentlichen